Beruhigen, Beleben und Begrünen

Die Vollversammlung beschäftigte sich in zwei Runden mit Lokstedter Themen. Einmal ging es erneut um das Zentrum Grelckstraße, zum anderen um Gesamt-Lokstedt.

Zur Beruhigung der Grelckstraße würde beitragen, so die einhellige Meinung, wenn mehr Platz für Fußgänger geschaffen würde. Die Fußgänger seien die Gruppe, die generell am stärksten vernachlässigt würde. Von einer schrittweisen Einführung von mehr Parklets würde diese Gruppe am meisten profitieren.

Umstritten war, ob die Veloroute 3 durch die Grelckstraße führen soll. Ein Merkmal der Veloroute ist, dass für Alltagsradverkehr Geschwindigkeiten von 15 bis 25 km/h vor­gesehen sind. Gefragt wurde, ob nicht eine dauerhafte Verlegung der Veloroute auf den Oddernskamp besser passen würde. Dadurch würde auch verhindert, dass die Veloroute an Markttagen unterbrochen würde. Andererseits belebt vorsichtiger Fahrrad-Verkehr eine Straße und kann für Geschäfte attraktiv sein.

Immer wieder wurde der Wunsch vorgetragen, dass sich neue Geschäfte in der Grelckstraße ansiedeln, am besten einfache Gastronomie wie ein Bistro. Gern gesehen werden auch Läden, die sich absetzen von den großen Anbietern wie Aldi oder Rewe und etwas Besonderes, was man nicht in jedem Supermarkt bekommen kann, anbieten. Das wäre ein belebender Faktor für die Grelckstraße. Es wäre schön, die Gewerbetreibenden der Grelckstraße würden selbst in dieser Richtung initiativ werden.

Gelobt wurde das Silvesterfeuerwerk der Drogerie Stoll, ein Event mit langer Tradition, einst von Hans-Jürgen Stoll („Stolli“) ins Leben gerufen. Weitere Veranstaltungen wie ein Weihnachtsbasar, ein White Dinner, Punschstände, Musik auf dem neuen Lokstedter Markt LOMA wurden angeregt – überhaupt „Jahreszeitenfeste“. Hoffnung wurde dabei auch auf die Geschäftsleute und Dienstleister gesetzt: sie könnten mit eigenen Aktivitäten dazu beitragen, Leben in die Straße zu bringen.

Was die Begrünung in der Grelckstraße und um die Grelckstraße herum angeht, war die Pflege des Baumbestandes ein großes Thema: die Bäume sollten beschildert werden (Alter, Größe, Klimabäume); Baumscheibenpatenschaften könnten übernommen werden. Hochbeete, ein weiterer Vorschlag, könnten in einer Gemeinschaftsaktion gebaut werden.

Ein wichtiger Vorschlag war die mögliche Nutzung der Grelckstraße als Regenwasserspeicher („Schwammstadt“). Zunehmende Versiegelungen, Starkregenereignisse und die Kühlung von Hitze­inseln machen derartige Lösungen erforderlich.

Mehr ins Reich der Träume gehört wohl die Idee, die Schillingsbek, die unter der Grelckstraße verläuft, sichtbar zu machen. Realistischer war da der Vorschlag, den Weg vorbei an der Bäckerei Horn neu zu gestalten: das Begleitgrün könnte neu gepflanzt werden und die Mauer entlang des Wegs von den in die Jahre gekommenen Graffiti befreit werden.

Vier neue Arbeitsgruppen

An einen zweiten runden Tisch, der sich mit Ideen für Gesamt-Lokstedt befasste, war ein zentraler Wunsch die Gestaltung von mehr  öffentliche Begegnungsräume wie ein „Zukunftshaus Lokstedt“ (mit Repair Café, Jugendtreff, Initiativen-Treff, Experimentierraum, etc.) wurden gewünscht. Dazu gehört auch die Gestaltung des Platzes zwischen Petrus-Kirche und Vizelin-Straße, die Platzgestaltung an der U-Bahn-Haltestelle Hagenbeck/EDEKA, Umwidmung von Parkplätzen hin zu Plätzen für Menschen.

Dann diskutierte die Gruppe über die Stärkung der Mobilität zu Fuß, mit dem Rad und mit dem öffentlichen Nahverkehr (Buslinien und U5) sowie die Einrichtung von hochwertigen Grünflächen wie einen Lokstedter Obstbaumgarten (LOOB)/Streuobstwiesen, den Grünzug Lokstedt-Nord sowie Vorgärten für Bäume und Artenvielfalt.

Abschließend rief die Gruppe vier Arbeitsgruppen ins Leben, um diese und weitere gemeinsame Ideen für Lokstedt mit verschiedenen Partnern voranzutreiben: die AG Foodsharing, die AG Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), die AG Mobilitäts-Sharing und die AG Lokale Energiewende.

Wer Interesse hat, an der Umsetzung der Ideen mitzuarbeiten, nehme bitte Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns über möglichst viele weitere Mitgestalterinnen und Mitgestalter – frei nach unserem Motto „Gemeinsam-Zukunft-Gestalten!“.